60 Jahre
Zentrale
Trinkwasserversorgung
in den
Sünteldörfern
Bensen
Fischbeck
Weibeck
Der ehemalige
Wasserbeschaffungsverband „Springbrunnen“
1954 - 1975
Vorwort
Mit dieser Broschüre soll daran erinnert werden, dass Generationen vor uns sich teilweise gemüht haben, um den täglichen Eimer Trinkwasser in ihre Wohnung zu bringen.
Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir den Wasserhahn aufdrehen und uns an sauberen qualitativ sehr guten Wasser erquicken können.
Bei einer Störung in der Versorgung merkt der eine oder andere, was die zentrale Trinkwasserversorgung uns Gutes getan hat.
Recherchen im Staatsarchiv Bückeburg,
im Stadtarchiv Hameln,
der Dewezet und Schaumburger Zeitung
Aufzeichnungen von Karl Spilker +
und Jürgen Schaper
Mitarbeit von Max Tegtmeier
und meine Einsicht in die Verbandsakten
des alten
Wasserbeschaffungsverband „Springbrunnen“
sind die Quellen für dieses Schriftstück
Norbert Beine
Die ersten Gedanken
Der Wunsch nach einer zentralen Ortswasserversorgung in den Dörfern wurde immer dringlicher,
sodass bereits im Jahr 1936 erste Pläne für eine zentrale Wasserversorgung die Gemeinderäte beschäftigte.
In einer Gemeinderatssitzung im August 1936 auf Wömpeners Saal in Fischbeck ( heute „Zur Eiche“) wurde der Plan einer zentralen Gruppenwasserversorgung für die Gemeinden Bensen, Höfingen, Fischbeck und Weibeck durch den Kulturbauinspektor Demant aus Rinteln vorgestellt.
Messungen an der Springbrunnenquelle in Bensen haben eine Quellschüttung von 9 Litern pro Sekunde ergeben.
Das ist weit über das doppelte der benötigten Menge.
Das Projekt wird im Kulturbauamt in Rinteln ausgearbeitet. Nach Fertigstellung soll es der Bevölkerung in einer öffentlichen Sitzung vorgestellt werden.
Außer den Gemeinderäten der Dörfer Bensen, Fischbeck, Weibeck, haben auch Wickbolsen und Zersen über eine zentrale Wasserversorgung für ihre Dörfer nachgedacht.
Fischbeck hatte im Jahr 1936 bereits 1068 Einwohner und 195 Häuser. Etwa 70% aller Hausgrundstücke hatten einen eigenen Brunnen, von denen schon 25% eine elektrische Hauswasserversorgung speisten. Die restlichen 30% der Hausbewohner deckten ihren täglichen Wasserbedarf aus
öffentlichen Gemeinschaftsbrunnen und Pumpen,
die in der Ortslage verteilt angelegt waren. Eine große Belastung für die Einwohner besonders in Fischbeck, Auf dem Harz , Blümenau, Mühlenstraße und Lachemer Straße , dass sie ihre Wassereimer teilweise bis zu 100m nach Haus tragen mussten. Auch das Stiftsgut hatte einen mit Sandstein gefassten Brunnen aus dem sich die Bewohner versorgten. Nur für das Kapitel, die Kirchenheizung und teilweise für den Gutsbetrieb gab es seit 1921 eine Wasserleitung.
Der Wasserbedarf für das Vieh wurde nicht nur auf dem Stiftsgut sondern auch bei vielen landwirtschaftlichen Betrieben, die am Bach lagen, aus dem Nährenbach gepumpt.
Wegen der zunehmenden Bachverschmutzung war dieser Zustand nicht mehr tragbar. Hinzu kam, dass gut 2/3 aller Fischbecker Brunnen vom Grundwasser gespeist wurden. Das heißt sie waren durch den Wasserstand der Weser bei heißen Sommern nicht mehr ergiebig. Selbst Brunnenvertiefungen führten nicht zu den gewünschten Ergebnissen.
In Bensen war die Situation nicht so dramatisch, da hier jede Haus- und Hofstelle einen eigenen Brunnen ,
die bis zu 12m tief waren, hatte.
Wen das Wasser im eigenen Brunnen knapp wurde, ging man zu Nachbarn, deren Brunnen tiefer war, oder der auf einer anderen Wasserader saß.
Auch in Weibeck versorgten sich die Einwohner aus eigenen Brunnen, die teilweise bis 16m tief waren. Bei größerem Wasserbedarf, wie zum Beispiel bei Hausschlachtungen konnte es schon einmal vorkommen, dass das Wasser knapp wurde. Für solche Fälle gab es aber einen Gemeinschaftsbrunnen im Ort.
Im Mai 1937 hat der Landrat des Kreises „Grafschaft Schaumburg“ die Bürgermeister der Gemeinden Fischbeck, Weibeck, Höfingen und Bensen zu einem Gespräch geladen, um über die Planung zur zentralen Gruppenwasserversorgung in den Dörfern zu informieren.
Die Bürgermeister sollen dann in ihren Gemeinderäten über den Planungsstand, und die voraussichtlichen Kosten berichten. Nach Berechnung der Kreisbehörde ist mit einem Wasserpreis von 10 Pfennig zu rechnen.
Die Trockenheit der vergangenen Jahre, die viele Hausbrunnen trotz Vertiefungsarbeiten versiegen ließen,
lassen keine andere Möglichkeit als die der zentralen Wasserversorgung auch in Hinblick auf die Löschwasserversorgung zu.
Die Planung der Gruppenwasserversorgung ist dann aber durch den Kriegsbeginn nicht weiter verfolgt worden.
Der neue Anfang nach dem Krieg
Auch nach dem Krieg war in den trockenen Sommer- und Herbstmonaten ein Wassermangel in den Brunnen der Gemeinden am Westhang des Süntels zu beklagen. Hinzu kam der Zuzug vieler Flüchtlinge nach 1945, sodass der Grundwassermangel ein unerträgliches Ausmaß erreichte. Hinzu kam das Fehlen einer ausreichenden Löschwasserversorgung im Brandfall. So wurde das Projekt der zentralen Gruppenwasserversorgung vom Landkreis Grafschaft Schaumburg wieder aufgegriffen.
In einem Schreiben vom 3. Nov. 1952 des Landkreises Grafschaft Schaumburg an den damaligen Landtagsabgeordneten Albrecht aus Bad Nenndorf wird darum gebeten, das der Abgeordnete sich für eine zentrale Wasserversorgung für Bensen , Barksen , Fischbeck , Haddessen , Höfingen , Krückeberg , Pötzen , Weibeck , Wickbolsen und Zersen bei der Landesregierung einsetzt.
Die Quellschüttung der Springbrunnenquelle wurde seit Mai 1952 regelmäßig gemessen, sie schwankt zwischen 59 und 5,9 l/s. Dieses reicht aus, um den mittleren Bedarf der Gemeinden zu decken. Bei geringerer Schüttung muss ein Speicher geschaffen werden.
Der Landkreis Grafschaft Schaumburg hat am 6.Jan. 1953 zu einer Besprechung nach Weibeck eingeladen, an der Kr. O. Ins. Janzen vom Landkreis, Dipl. Ing. Wodsack vom Wasserwirtschaftsamt Hannover, Herr Schmit, Außenstelle Hameln und Vertreter aus Weibeck, Krückeberg , Bensen, Zersen, Wickbolsen, Haddessen, Pötzen und Höfingen teilnahmen.
Die Gemeindevertreter aus Bensen waren mit dieser Verbandsgröße unter Einbeziehung des Wassers aus der Kreuzsteinquelle nicht einverstanden, man befürchtete, dass die Wassermenge nicht für alle ausreicht.
Am 24. April 1953 fand an der Springbrunnenquelle in Bensen ein Ortstermin mit allen zuständigen Stellen zur
Beurteilung der Quelle statt.
Die ersten Aktivitäten
In einer Gemeinderatssitzung am 12.November 1953 in Fischbeck auf dem Klee`schen Saal wurde durch Herrn Janzen aus Rinteln, Baurat Teget vom Wasserwirtschaftsamt Hannover, Außenstelle Hameln und dem Brandverhütungsingenieur Gehring aus Rinteln die Wasserversorgung vorgestellt.
In die Versorgungsplanung wurden die Gemeinden Fischbeck, Bensen, Höfingen, Weibeck, Wickbolsen und Krückeberg mit einbezogen.
Eine neue Messung an der Springbrunnenquelle brachte eine Quellschüttung von 9 Litern pro Sekunde in der trockenen Jahreszeit und eine durchschnittliche Jahresschüttung von 20 Litern pro Sekunde.
Wenn alle 6 Gemeinden angeschlossen werden, würde die durchschnittliche Jahresschüttung der Quelle nur zu einem Viertel, in trockenen Zeiten zu 50% genutzt werden. Es würde noch genug Wasser in den Bach abfließen.
Bensen, Fischbeck und Weibeck haben sich bereits für den Bau der Wasserleitung entschieden. Als Gesamtkosten sind 600000DM von der Kreisbehörde ermittelt worden.
Der Plan, Höfingen, Haddessen, Wickbolsen und Krückeberg mit in die Gruppenwasserversorgung einzubeziehen hat sich damals an den teils zu hohen Kosten für die Gemeinden, teils aber auch an der günstigeren Wasserversorgung in den Orten zerschlagen.
Die verbliebenen beteiligten Gemeinden hatten nach dem Stand von Ende 1952 folgende Einwohnerzahlen und Viehbestände:
Bensen 604 Einwohner, 309 Stück Großvieh
Weibeck 481 Einwohner, 328 Stück Großvieh
Fischbeck 2200 Einwohner, 498 Stück Großvieh
Zusammen 3285 Einwohner und 1135 Stück Großvieh
Bensen und Weibeck waren Gemeinden mit vorwiegend landwirtschaftlichen Betrieben und hohen Viehbestand.
In Fischbeck war der landwirtschaftliche Anteil geringer, dafür waren aber mehr gewerbliche Betriebe zu versorgen. Mit dem Richtwert von 50 Liter/Tag je Einwohner und je Stück Großvieh und den übrigen festgesetzten Einheitswerten ergab sich nachstehender Wasserbedarf
Gemeinde |
Mittlerer Tagesverbrauch m³/Tag |
Höchster Tagesverbrauch m³/Tag |
Mittlerer Verbrauch Liter/Stunde |
Höchster Stunden- Verbrauch Liter/ Stunde |
Bensen |
64 |
95 |
0,74 |
2,84 |
Weibeck |
54 |
80 |
0,62 |
2,40 |
Fischbeck |
190 |
285 |
2,20 |
6,60 |
Summe |
308 |
460 |
3,56 |
11,84 |
Das Wasserwirtschaftsamt Hannover wurde gebeten, einen Planentwurf aufzustellen, der zur Verbandsbildung und für die Durchführung der Bauarbeiten dienen soll.
Bis auf eine Wasserentnahme aus den Kiesen und Sanden der Weserniederung war es nicht möglich, in der Nähe der Ortschaften aus Bohrungen mit wirtschaftlichen Mitteln Wasser zu gewinnen. Dagegen treten an den Hängen des Süntels, etwa 100m über der Talsohle Quellen zu Tage, die für die Wasserversorgung genutzt werden können. Das Wasser kann ohne Pumpkosten, allerdings mit einem längeren Rohrnetz zu den Gemeinden geleitet
werden.
Die Geologie der Quelle
Dr. Harras und H. Schneider vom Landesamt für Bodenforschung haben den Standpunkt und Lage zur Eignung der Quelle wie folgt beschrieben.
Bensen liegt am Südfuß der Weserberge, die sich nach Osten in den Süntel festsetzen. Nördlich Bensen stehen Ablagerungen der Dogger-Formation an, die von Westnordwest nach Ostsüdost streichen und flach mit etwa 15 Grad gegen den Berg einfallen.
Die Quelle liegt innerhalb dieser Formation, die sich gliedert in eine liegende tonige Folge, den darüber folgenden Cornbrash - Sandstein und eine anschließende weitere tonige Folge, die ihrerseits wieder von Kalken und Mergeln des Weißen Jura überlagert wird.
Die Quelle entspringt als Überlaufquelle aus dem Cornbrash - Kalksandstein, dort wo dessen Liegendgrenze auf weitere Erstreckung nach Osten und Westen in dem Hohlebach -Tal nördlich Bensen am tiefsten eingeschnitten wird.
Wasserleiter ist also der Cornbrash - Kalksandstein, Wassersohlschicht die in seinem liegenden auftretenden Tone des Unteren und Mittleren Dogger. Aus geologischen Gründen begrenzt sich der Einzugsbereich der Quelle nach Süden durch den Ausstrich des Cornbrash, während er nach Osten und Norden im wesentlichen durch die Morphologie bedingt wird.
Das Gesameinzugsgebiet wird demnach durch folgende Linie umschlossen:
Quellspringbrunnen – südliche Waldgrenze am Osterberg – Pkt. 248,6 – Katzennase Kamm – von dort zum Bakeder Berg – Kamm Borberg – Rother Stein – Pkt. 249,2 Westerberg – südliche Waldgrenze Westerberg .
Das Einzugsgebiet ist vorwiegend bewaldet. Die Quelle hat den Charakter einer Karstquelle. Sie zeigt eine Schüttung die zwischen 9 und 51 l/sec. schwankt und normalerweise zwischen 15 und 30 l/sec. liegt.
Das Wasser hat eine Härte von 15Grad deutsche Härte, was wohl darauf hinweist, dass ein wesentlicher Teil des Einzugsgebietes nicht in den Kalken des oberen Weißen Jura, sondern in den Tonen und Sandsteinen des Dogger liegt. Dass aber Karsterscheinungen vorhanden sind, ist ersichtlich aus der Tatsache, dass der Hohlebach im Sommer versiegt, die Quelle selbst als Überlaufquelle gegen den stauenden liegenden Doggerton aber ihre Schüttung nur bis auf minimal 9 l/sec. verringert.
Die „Springbrunnenquelle“ ca.1 km oberhalb Bensen im Hohlebach – Tal auf einer Höhe NN + 154,70 m
im damaligen Besitz der Süntelwaldgenossenschaft ist zur Versorgung geeignet.
Die chemische Zusammensetzung des Wassers soll einwandfrei sein. Die bakteriologische Überprüfung müsste während des Sommers noch mehrfach, besonders nach starken Regenfällen und Gewittergüssen kontrolliert werden.
Im Großen und Ganzen dürfte das Wasser, notfalls unter Verwendung einer Chloranlage, ein gutes Trink- und Gebrauchswasser abgeben, wenn für die dauernde Reinhaltung des Einzugsgebietes gesorgt wird.
Außerdem sind im engeren Quellschutzgebiet bestimmte Maßnahmen notwendig, die später im einzelnen festgelegt werden können.
Insbesondere ist aber erforderlich, dass die neben der Quelle erst kurze Zeit eröffnete kleine Gastwirtschaft nach unterhalb auf das Gebiet des Doggertons verlegt wird, damit nicht irgendwelche Abwässer im Wasserleiter in die Quelle einsickern können, was besonders leicht möglich ist, da das klüftige Gestein vom Osterberg mit schwacher Neigung nach Norden auf die Quelle zu einfällt.
Es erfolgten mehrere Wasseruntersuchungen um die die Qualität und Schüttmengen zu ermitteln. So wurde eine erste Untersuchung am 12.05.1952 durchgeführt. Es gab weitere Untersuchungen am 29.05.1953 in einer Trockenperiode, bei dieser Probe wurden nur geringe Mengen aggressiver Kohlensäure im Vergleich zur vorherigen Probe festgestellt. Am 28.07.1953 wurde dann eine Probe nach heftigen Niederschlägen genommen. Es gab kaum Veränderungen zur letzten Untersuchung, es war keine aggressive Kohlensäure mehr nachweisbar, dafür sind die Gehalte an Chloriden und Sulfaten minimal angestiegen. Bei einer weiteren Probe in einer Trockenperiode am 14.08.1953 sind keine nennenswerten Veränderungen aufgetreten. Auch bei der nächsten Probe in dieser Trockenperiode am 8.9.1953 konnte die einwandfreie sehr gute Trinkwasserqualität festgestellt werden, die sich auch in der Folgeprobe am 19.10.1953 nach anhaltendem Regen nicht verändert hat.
Die bakteriologischen Befunde wiesen eine Keimzahl von 85 Keimen im ccm, Bacterium coli negativ aus. Für ein offenes Quellbecken ist das Wasser bakteriologisch nicht zu beanstanden.
Das Staatliche Medizinaluntersuchungsamt Hannover meldet trotz guter Wasserqualität bedenken wegen der nahe liegenden Waldgaststätte an. Der bei einem Ortstermin festgestellte Bau einer massiv ausgebauten Veranda, zu der es keine Baugenehmigung gibt, lässt vermuten das noch mehr Besucher die Gaststätte aufsuchen.
Deshalb ist die zur Zeit bestehende Gastwirtschaft mit einer Wassergewinnung für eine zentrale Wasserversorgung nicht zu vereinbaren.
Die aufgezeigte Situation führte dazu, das die beschriebenen Maßnahmen durchgeführt werden mussten.
Sollte vor Räumung der Gastwirtschaft der Betrieb der Wasserversorgung aufgenommen werden, was nur mit erheblichen Bedenken vorgenommen werden kann, so sind besonders ausführliche Vorkehrungen zu treffen.
Eine bakteriologische Wasseruntersuchung muß periodisch durchgeführt werden.
Vor allem ist die Anlage einer Chlorierungsanlage erforderlich. Sie gehört im übrigen sowieso zu einer größeren Wasserversorgungsanlage.
Das engere Schutzgebiet ist unübersteigbar einzuzäunen.
Für den Zaun hat man am 20.03.1956 das Holz von der Süntelwaldgenossenschaft für 254,40DM gekauft.
Zum 1. April 1956 sollten die Stellmacher Budde und Schumacher den Zaun fertig gestellt haben. Für jeden Tag der Terminüberschreitung sollten 5,-DM abgezogen werden. Wegen des Nachbarschaftsstreites verzögerte sich der Zaunbau
Die Abwasser und Abortanlage ist unterhalb des Gasthauses zu verlegen.
Tanz und Versammlungen, die einen erhöhten Zustrom von Besuchern auch nur vorübergehend bringen, sind zu unterlassen.
Dora und Emil Dybianka sind im April 1945 als Evakuierte aus Bremen nach Bensen gekommen.
Als vorläufige Unterkunft wurde ihnen die Jagdhütte zugewiesen, in der sie bis April 1955 wohnten.
Per Vertrag vom 27.7.1951 mit der Süntelwaldgenossenschaft hat Dora Dybianka eine ca. 380qm große Fläche östlich neben dem Eisenbahnwagon, den Dora D. nach ihrer Schilderung gekauft hat, für 10 Jahre bis 30.03.1961 zum Pachtzins von 30,-DM jährlich gepachtet.
Den Eisenbahnwagon, der nach mündlicher Überlieferung durch eine militärische Gliederung als Unterstand für Schießübungen in den Steinbruch hinein aufgestellt wurde, hat Familie Dybianka zu einer kleinen Gaststätte umgestaltet, der durch weitere Anbauten dann zur Waldgaststätte mit Außenveranda und Tanzboden im Steinbruch wurde.
Das Angebot, wegen der zentralen Wasserversorgung die Waldgaststätte gegen eine Abstandszahlung von 15.000,-DM aufzugeben, schlug Dora Dybianka aus, sie forderte das doppelte bis dreifache der Summe.
Das Ganze endete in einem Rechtsstreit, der bis zum Landesverwaltungsgericht ging.
Eine angebotene Umsiedlung auf eine private Waldparzelle unterhalb der Quelle scheiterte daran, dass die Vertreterversammlung der Süntelwaldgenossenschaft in einer Zusammenkunft am 2.8.1953 einen Parzelletausch mit dem Waldbesitzer ablehnte. Außerdem wurde in dieser Sitzung beschlossen, den Pachtvertrag mit Dora Dybianka nicht zu verlängern.
In einem Schreiben des Wasserwirtschaftsamtes Hannover - Außenstelle Hameln an den Verbandsrechnungsführer Herrn Kreisamtmann Janzen vom 19.6.1956 wird darauf hingewiesen, dass die Gemeinde Bensen gerade ein Mehrfamilienhaus baut.
Wenn der Verband der Gemeinde ein zinsloses Darlehen von 10.000,-DM gewährt, was in Jahresraten von 1.000,-DM zurückgezahlt wird, könne man Dybiankas hier eine Wohnung zuweisen. Woran dieses scheiterte, konnte nicht mehr nachvollzogen werden. So blieb bis zum Ablauf der Pacht ein ständig gespanntes Verhältnis zwischen Dybianka´s und dem Verband.
So wurden unter anderem die Stellmacher Budde und Schumacher, die den Zaun um die Quelle bauten bedroht, da sie angeblich Dybiankas Grundstück betreten und mit dem Zaun seine Wasserentnahmestelle versperrten.
Der Verband hat den Bedrohten Polizeischutz angeboten. Der Verband hat zur versöhnlichen Geste eine Wasserleitung von der Froschklappe zur Gaststätte angeboten, wenn Dybianka den Rohrgraben erstellt.
Die Rohrverlegung verzögerte sich, da der Graben nur 40cm tief ausgeschachtet war und Dybianka eine Zusicherung
des Verbandes über eine frostsichere Verlegung der Leitung verlangte. Dieses war natürlich unter den Grabenverhältnissen nicht gegeben. Außerdem wurde der Leitungsquerschnitt von 1“ bemängelt, da angeblich keine passende Pumpe zu beschaffen sei.
Der Verband widersprach dieser Auffassung in einem gerichtlichen Vergleich und bekam recht.
Gegen den Vergleich legte Dybianka Widerspruch ein.
Die Verbandsgründung
Alle Formalitäten waren erledigt, somit gründeten die Gemeinden Bensen , Fischbeck und Weibeck am
30. Juni 1954
den Wasserbeschaffungsverband „Springbrunnen“
in der Gaststätte Korf in Bensen.
An der Gründungsversammlung sind beteiligt:
Gemeinde Fischbeck Bürgermeister Grope
Gemeinde Weibeck Bürgermeister Kuhlmann
Gemeinde Bensen Bürgermeister Meier
Landkreis Grafschaft Schaumburg als Gründungsbehörde
Kreisoberinspektor Janzen
Wasserwirtschaftsamt Hannover
Baurat Teget
Baumeister Gralher
Grundlage der Gründung ist der Entwurf des W.W.A. Hannover vom 18.1.1954,
genehmigt durch den Herrn Regierungspräsidenten in Hannover am 25.5.1954
Gleichzeitig wird die Satzung durch Unterschrift des bevollmächtigten Vertreters der Gründungsbehörde erlassen.
Die Wahl der Ausschuß- und Vorstandsmitglieder schließt sich an.
Bei der Wahl durch Zuruf werden in den
1.Ausschuß des WBV „Springbrunnen“ folgende Herren einstimmig gewählt und durch die Aufsichtsbehörde bestätigt:
Landwirt Wilhelm Weihe, Bensen Nr. 7
Landwirt Heinrich Beißner, Bensen Nr. 80
Stiftsamtmann von Gersdorff, Fischbeck Nr. 88
Arbeiter Fritz Möhlmann, Fischbeck, Nr. 176
Rentner Friedrich Quast, Fischbeck Nr. 180
Landwirt Fritz Boeke, Weibeck Nr.1
Kaufm. Angest. Paul Gruppe, Weibeck Nr. 43
Der Ausschuß schlägt den Vorsteher und den stellvertretenden Vorsteher vor, die von der Aufsichtsbehörde auch berufen werden.
Vorsteher
Landwirt Heinrich Grope, Fischbeck Nr. 22
Stellvertretender Vorsteher
Landwirt Wilhelm Kuhlmann, Weibeck Nr. 22
Als ordentliche Beisitzerwerden gewählt
Landwirt Wilhelm Kuhlmann, Weibeck Nr. 22
Landwirt August Meier, Bensen Nr. 4
Als stellvertretende Beisitzer
Schuhmachermeister August Kollwig, Weibeck Nr.12
Landwirt Gustav Bloch, Bensen Nr. 9
Die 1. Sitzung des Vorstandes und Ausschusses findet am 7.7.1954 statt.
An diesem Tage werden
Baumeister Heinze vom WWA Hannover, Außenstelle Hameln, als Verbandstechniker
und Kreisoberinspektor Janzen vom Landkreis Grafschaft Schaumburg als Kassenverwalter gewählt und am 17.7.1954 von der Aufsichtsbehörde bestätigt.
Die Bauarbeiten beginnen an der Quelle
Am 8.Juli 1954 wird der Bau der Quellfassung durch das Wasserwirtschaftsamt Hannover, Aussenstelle Hameln beschränkt ausgeschrieben.
Von den aufgeforderten Firmen
Heinrich Bergmann, Bensen Nr. 36
Alfred Löding, Weibeck Nr. 13
W. Krüger, Fischbeck
H. Sielemann, Aerzen
Mölders & Cie, Hildesheim
gibt nur die Firma Mölders & Cie ein Angebot mit einem Endpreis von 16.272,83 DM ab.
Alle anderen Firmen reichen die Angebotsunterlagen wegen Arbeitüberlastung unausgefüllt zurück.
Am 28.7.1954 erhält die Firma Mölders & Cie den Auftrag. Mit den Bauarbeiten wird am 10.8.1954 begonnen.
Bis zum 28.9.1954 wird die Quelle freigelegt, dabei treten erhebliche unvorhergesehene Schwierigkeiten auf. Nachdem eine ca. 1m mächtige Mergel- und Geröllschicht abgetragen war, stieß man auf sehr harten Fels, aus dessen Spalten und Klüften erhebliche Wassermengen in die Baugrube liefen. Anhand der Pumpenleistung wurde eine Wassermenge von 65 bis 70 Liter/Sekunde errechnet. Erwartet hatte man durch die vorherigen Messungen 10 bis 15 Liter/ Sekunde.
Man kann die unerwartet stark auftretenden Wassermengen nicht wie geplant abführen.
Erheblich mehr Pumpkosten fallen an, 729,5 Stunden waren die Pumpen im Dauereinsatz. Jede Pumpenstunde kostete 5,50DM. Außerdem muss eine Planänderung vorgenommen werden, da die ergiebigsten Wasseradern an der Stelle austreten, an der die Schieberkammer errichtet werden soll.
Auf Anordnung von Baurat Teget wird die als Rundbehälter mit 6m Durchmesser vorgesehene Quellstube auf
2,00m x 2,00m Grundfläche verkleinert und außer der vorgesehenen Sickerleitung von 4,00m Länge in der Mitte
noch zwei Leitungen seitlich angelegt.
Aufgrund dieser Planänderung legt die Firma Mölders& Cie am 22.9.1954 ein neues Angebot mit einer Endsumme von
22.800,- DM vor.
Die bereits vorgefertigte Schalung für den Quell- Rundbehälter soll für den Bau des Zwischenbehälter „Hochbehälter Bensen II“ an der Kreisstrasse verwendet werden, den die Fa. Mölders auf Grund ihres Angebotes vom 22.9.1954 ebenfalls bauen wird.
Die Bauarbeiten an der Quelle werden Ende 1954 abgeschlossen.
Am 2.2.1955 legt die Baufirma die Schlussrechnung für die Bauarbeiten der Quellfassung mit einer Endsumme von 23689,05DM vor. Zu der Zeit wurden folgende Stundensätze berechnet:
Polier- Stunde: 3,99DM Facharbeiter- Stunde: 2,98DM Bauhilfsarbeiter- Stunde: 2,30DM
Quellbeeinträchtigung durch den Bach ?
Farbversuche, die das „Laboratorium für Wasseruntersuchungen Hameln Dr. Höll“ am 3.11.1954
durch zuführen von Lebensmittelfarbe in den Bach, bei abgepumpten Quellwasser durchführte, ergab keine Verunreinigung in der Quelle. Die Quelle wird somit nicht vom Bach gespeist.
Eine bakteriologische Untersuchung des Wassers im Juni 1955 ergibt ein gutes Befundergebnis
In einem Schreiben vom 22.Juli 1955 des Landkreises Grafschaft Schaumburg an das Gesundheitsamt des Landkreises werden Bedenken hinsichtlich der Wasserqualität, die eventuell von der Waldgaststätte Dybianka beeinflusst werden könnte, geäußert. Den Eheleuten Dybianka wurde, wie schon beschrieben eine Entschädigung angeboten. Da der Pachtvertrag mit der Süntelwaldgenossenschaft wie von der Vertreterversammlung beschlossen, in 1961 abläuft, ist die Waldgaststätte nur ein zeitliches Problem.
Trotzdem wird aus Sicherheitsgründen und wegen der Waldgaststätte von der Aufsichtsbehörde am 28.7.1955 eine Entkeimungsanlage gefordert.
Auch die Jagdhütte sollte aufgegeben werden. Am8.12.1955 wurde ein Kaufvertrag mit Herrn Kropp aus Hameln geschlossen. Herr Kropp erhält 200,00DM in bar, der Verband baut die Jagdhütte ab und bringt das Material nach Hameln.
Bei der Firma Preussag in Hannover wurde am 23.11.1955 eine Chlorlaugen- Dosieranlage mit einer Leistung von 20cbm/Std. zum Preis von 875,50DM bestellt und später in den Hochbehälter eingebaut.
Da die Anlage sehr Störanfällig war, wurde sie später nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt und wegen der sehr guten Wasserqualität wieder abgebaut.
Die chemische Untersuchung des Quellwassers vom Juni 1958 durch das Labor für Wasseruntersuchungen Hameln ergibt, dass es sich bei dem gefassten Wasser um eine gute Qualität handelt. Ebenso ergibt die bakteriologische Untersuchung des Wassers im Oktober 1957 ein gutes Ergebnis.
Der Zaun um die Quelle, also das Schutzgebiet I soll 1,50m hoch sein. Über den Jägerzaun kommen noch zwei Reihen Stacheldraht. Nach bereits beschriebener Verzögerung wird der Zaun im Juni 1956 von den Stellmachermeistern Budde und Schuhmacher aus Bensen erstellt.
Der Hochbehälter Bensen I
Am 6.9. 1954 schreibt das Wasserwirtschaftsamt Hannover, Außenstelle Hameln den Bau des Hochbehälters oberhalb von Bensen aus.
Die Teilfläche des zu bebauende Grundstück, „Die hintere Aue“, Flur 1, Flurstück 155 gehört der Ehefrau des Landwirts Friedrich Kasten; Minna, geb. Holste, Bensen Nr.25 . Mit ihr wird unter Nr. 8 der Urkundenrolle in 1957 ein unwiderruflicher Pachtvertrag zum Betrieb des Hochbehälters geschlossen.
Bei diesem Behälter handelt es sich um einen Erdbehälter mit zwei Kammern, je 6,25X6,25 m und einer vorgelagerten Schieberkammer. Das Behältervolumen beträgt 200cbm.
Bei der beschränkten Ausschreibung werden 6 Firmen aufgefordert ein Angebot abzugeben.
Das günstigste Angebot unterbreitet die Firma Eduard Steyer & Co, aus Gronau mit 38.781,-DM.
Die Firma erhält den Zuschlag.
Mit den Arbeiten wird im Oktober 1954 begonnen.
Da bei den Ausschachtungsarbeiten enorme Baugrundschwierigkeiten auftraten, wurde eine Verlegung des Behälterstandortes nötig . Es wird deshalb ein Gutachten der Baugrundverhältnisse vom Amt für Bodenforschung unter dem 7.12.1954 erstellt und der Standort an die Nährenbach - Kante verlegt.
Der Zwischenbehälter Bensen II
Aufgrund ihres Angebotes vom 22.9.1954 erhält die Firma Mölders & Cie, Hildesheim auch den Auftrag zur Erstellung des Druckausgleichsbehälters zwischen Bensen und der Landesstraße Weibeck- Höfingen.
Für den Bau des Druckausgleichsbehälters „Hochbehälter Bensen II“ an der Kreisstrasse K88 zwischen Bensen und der Landesstraße Weibeck – Höfingen war das Grundstück „Auf der Debtger Breite „ Flur 2 Flurstück 84 der Erbengemeinschaft Helmedach der geeignete Platz für einen Zwischenbehälter, um den Wasserdruck zu unterbrechen. Von der Erbengemeinschaft wurde unter der Urkundenrolle Nr.369 in 1954 am 6.August eine Teilfläche von ca. 450qm zum Preis von 1125,-DM erworben.
Der Hochbehälter „Bensen II“ hat ein Volumen von 48 cbm und dient als Druckausgleichsbehälter.
Der Hochbehälter „Bensen I“ mit einem Volumen von 200 cbm unmittelbar unter der Quelle gelegen, hat eine Höhe von 152 m über NN. Der Behälter „Bensen II“ steht auf einer Höhe von 123 m über NN. Der Bahnhof Fischbeck liegt 66 m über NN. Durch den Höhenunterschied würde in der Tiefzone Fischbeck`s und dem Gut Stau ohne den Zwischenbehälter ein zu hoher Druck in der Wasserleitung entstehen. Der Hochbehälter „Bensen II“ ist für die nachfolgende Wasserversorgung ein neuer Null - Punkt, der bewirkt, dass der Wasserdruck in den Tiefzonen gemindert ist.
Der 48 cbm Behälter wird Ende 1954 aus Stahlbeton nach dem Entwurf des Wasserwirtschaftsamtes Hannover erstellt. Die Schlussrechnung der Firma Mölders & Cie schließt mit 16430,95 DM ab
Die Rohrverlegung
Die Rohrverlegearbeiten wurden fast zeitgleich nämlich im Juli 1954 öffentlich ausgeschrieben.
Angebote gaben die Firma Paul Busse aus Hildesheim, Rohrleitungs- und Apparatebau GmbH Braunschweig,
sowie Fa. Lohse Rohrleitungsbau aus Hamburg ab.
Auf ihr Angebot vom 3. August 1954 erhielt die Firma
am 3. September den Auftrag zum Bau der Rohrleitung, mit einer gesetzten Frist von 4 Monaten, da man bis zur 1000 Jahrfeier in Bensen hier die Arbeiten abgeschlossen haben wollte.
Bereits am 23.7.1954 wurden bei der Fa. Eisenwerke Gelsenkirchen AG 6000m NW 100; 4500m NW 150; 2340 NW 200 gusseiserne Muffenrohre in Zentrifugalguss Klasse „A“ mit Schraubmuffe „Union“ innen und außen heiß asphaltiert für Anlieferung August bis November 1954 und 15 To. Formstücke bestellt.
Zusätzlich sind noch 20m NW 80 und 1650m gekälkte und umwickelte Stahlrohre (Habitrohre) 2“ zu verlegen.
Die Baumaßnahmen wurden als sogenannte „Notstandsarbeiten“ vom Verband beantragt und durch das Arbeitsamt Hameln mit 6,-DM pro Tag und Arbeiter gefördert. Es wurden Arbeitslose beschäftigt, die teilweise Rohrgräben, die in so genannte Tagwerke eingeteilt waren, von Hand ausgeschachtet haben.
Der Verfasser kann sich daran erinnern, dass beim ausschachten des Rohrgrabens über den Kirchplatz in Fischbeck, auf der Strecke zwischen Pastorenhaus und der damaliger Schule Totenköpfe, ausgegraben wurden, oder im Bodenaushub lagen.
Franz Sommermeier und der Verfasser haben sie dann abends oben auf die Aushubkante gelegt, um andere Kinder zu erschrecken.
Der Kirchplatz war ja auch einmal Begräbnisstätte.
Um auch die Ziegelei in Fischbeck versorgen zu können, wurde am 14. bzw. 17. Sept.1955 ein Gestattungsvertrag mit der Bundesbahn zur Dükerung der Bahngleise geschlossen.
Beidseitig der Bahnlinie musste zwischen Bahnübergang und Bahnhof, je ein Kontrollschacht gebaut werden.
Die Schächte wurden durch einpressen von 25cm starken Rohren verbunden. Hierdurch wurde dann die Wasserleitung geschoben. In diesem Vertrag ist geregelt, dass der Verband die Schächte sauber hält. Bei Bedarf stellt die Bundesbahn Sicherungsposten unentgeltlich zur Verfügung.
Am 8. Januar 1964 wurde ein solcher Vertrag auch noch einmal für die Bahndükerung unterhalb des Fischbecker
Friedhofes zur Erschließung des Betonwerkes Darwin & Co. nötig.
Das „Weiße Haus“ in Fischbeck, eine damals beliebte Ausflugsgastsätte sollte auch an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen werden. Der Wasserdruck vom Zwischenbehälter Bensen reichte nicht bis zum Weißen Haus. Bei Emilie Schmidt, Fiscbeck Nr.187 (Kreuzung Hemser Weg - Waldhofstraße), einer Verwandten der Wirtsleute, die das letzte Haus vor der Gaststätte bewohnte, wurde eine Druckerhöhungspumpe durch den Verband eingebaut. Die jeweiligen Wirtsleute hatten die Strom- und Unterhaltungskosten, sowie das Wassergeld zu bezahlen. Dieses wurde durch notariellen Vertrag abgesichert, Frau Schmidt erhielt eine monatliche Miete von 8,-DM
Die Schlussrechnung der Firma Lohse betrug am 17.2. 1956 für das gesamte Verbandsgebiet 184.876,67DM
Bzw. nachgerechnet 195.293,39DM
Die Endabrechnung des Verbandes vom 23. Nov. 1955 wird 635.391,31DM betragen.
Davon sind: 9637,15DM Entwurfserstellung und Bauplanung
3313,91DM Grund-, und Nutzungsentschädigung
190.905,92 DM Erd – und Verlegearbeiten
330.425,55 DM Materiallieferungen
101.108,78 DM Bauwerke
Die Bauabnahme der Rohrverlegearbeiten erfolgte nach Gewährleistungsfrist am 30.07.1957
Eine Polierstunde kostete 3,99DM; Facharbeiterstunde 2,98DM; Bauhelfer 2,30DM
1kg Zement kostete 0,09DM; 1cbm Kies 14,50DM 1 Gespannstunde 4,-DM
Protokollauszug
Aus dem Tagesordnungspunkt 7 zur Sitzung des Vorstandes und Ausschusses vom 5. April 1957 in der Gastwirtschaft
Hilker in Fischbeck wird von einem Antrag der Gemeinde Höfingen auf Anschluss an das Netz des Wasserbeschaffungsverbandes berichtet. Es wird auch folgender Beschluß gefasst: Der Ausschuß beschließt im Einklang mit dem bereits gefassten Vorstandsbeschluss einstimmig folgendes: Von dem Antrag der Gemeinde Höfingen auf Aufnahme in den Wasserbeschaffungsverband „Springbrunnen“ Bensen als beitragspflichtiges Mitglied vom 2.4.1957 wird Kenntnis genommen.
Es soll zunächst die Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes Hannover über die Schüttung der Quelle am Springbrunnen in Bensen, insbesondere auch bei trockener Jahreszeit eingeholt werden. Nach dem Eingang der Stellungnahme soll eine neue Beratung und Beschlussfassung erfolgen.
Am 13. Oktober 1958 wird durch den Gemeinderat Fischbeck eine Siedlungserweiterung oberhalb des Dorfes
„Auf den Elf Blöcken“ ( heute Märkische Str.) beschlossen. Zur Finanzierung der nicht kalkulierten Arbeiten ist eine Beihilfe von 12500DM vom Wasserwirtschaftsamt zu beantragen.
Der erste Verbands –
Ausschuss und Vorstand des „WBV- Springbrunnen“
Wahlperiode 30.06.1954 bis 31.12.1958
Ausschussmitglieder: Landwirt Wilhelm Weihe, Bensen Nr.7
Landwirt Heinrich Beißner, Bensen Nr. 80
Stiftsamtmann von Gersdorff, Fischbeck Nr. 88
Arbeiter Fritz Möhlmann, Fischbeck Nr.176
Rentner Friedrich Quast, Fischbeck Nr. 180
Landwirt Fritz Boeke, Weibeck Nr. 1
Kaufm. Angest. Paul Grupe ,Weibeck Nr. 43
Vorstand: Wahlperiode 30.06.1954 bis 31.03.1959
( immer drei Monate länger im Amt, damit die nächste Ausschusssitzung
zur Vorstandswahl vorbereitet werden kann).
Verbandsvorsteher: Landwirt Heinrich Grope , Fischbeck Nr.22
Bürgermeister von Fischbeck 1949 bis 1956
Stellvertretender Verbandsvorsteher: Wilhelm Kuhlmann, Weibeck Nr.22
Bürgermeister von Weibeck 1949 bis 1972
Beisitzer: Landwirt August Meier, Bensen Nr. 4
Verbandstechniker seit 7.7.54: Herr Heinze vom WWA Hannover, Außenstelle Hameln
Kassenverwalter seit 7.7.54: Kreisoberinspektor Janzen, Landkreis Grafschaft Schaumburg /
Rinteln
Ausschussmitglieder: Wahlperiode 1.1.1959 bis 31.12.1963
Arbeiter Fritz Möhlmann, Fischbeck Nr.176
Vermessungsinspektor Karl Woltemathe, Fischbeck Nr.123
Stiftsamtmann von Gerstorff, Fischbeck Stift Nr.88
Landwirt Wilhelm Weihe, Bensen Nr. 7
Stellmachermeister Heinrich Budde, Bensen Nr.38
Landwirt Fritz Boeke Weibeck Nr. 1
Landwirt Paul Stein Weibeck Nr. 50
Vorstand: Wahlperiode 1.4.1960 bis 31.1.1964
Verbandsvorsteher: Landwirt Heinrich Grope, Fischbeck Nr. 22
stellvertretender Verbandsvorsteher: Landwirt Wilhelm Kuhlmann,
Weibeck Nr.22
Beisitzer: Landwirt August Meier, Bensen Nr. 4
Vertreter zu 2: Schuhmachermeister August Kohlwig, Weibeck Nr. 12
Vertreter zu 3: Landwirt Gustav Bloch Bensen Nr. 9
Ausschussmitglieder: Wahlperiode 1.1.1964 bis 31.12.1968
Friedrich Möhlmann, Fischbeck Nr.176
Hermann Löding, Fischbeck Nr.155
Fritz Boeke, Weibeck Nr.1
Paul Stein, Weibeck Nr.50
Heinrich Budde, Bensen Nr.38
Gustav Bloch, Bensen Nr. 9
Vorstand: Wahlperiode 1.4.1965 bis 31.3.1969
Verbandsvorsteher: Wilhelm Schlüter, Fischbeck
Bürgermeister von Fischbeck 1956 bis 1973
Stellvertreter: Wilhelm Kuhlmann, Weibeck
Beisitzer : August Meier, Bensen
Ausschussmitglieder: Wahlperiode 1.1. 1969 bis 31.12.1973
Jürgen Bräunig , Fischbeck Friesenstr.9
Karl Löding , Fischbeck Bahnhofstr. 10
Karl Spilker , Fiscbeck Paschenburg 5
Heinrich Budde, Bensen Nr.38
Heinrich Koch , Bensen nr.34
Fritz Boeke , Weibeck Nr. 1
Wilhelm Kallmeier , Weibeck Nr. 39
Vorstand: Wahlperiode 1.4.1969 bis 30.9.1972
Verbandsvorsteher: Wilhelm Schlüter , Fischbeck Nr.270
Stellv. Verbandsvorsteher : Wilhelm Kuhlmann Weibeck Nr. 22
Beisitzer: August Meier , Bensen Nr. 4
Aktenvermerk vom 23.10.1972: Für den verstorbenen Beisitzer Wilhelm Kuhlmann aus Weibeck, ist der neu gewählte Bürgermeister Tischlermeister Karl Matthias aus Weibeck nachgerückt. Beisitzer August Meier aus Bensen wurde zum stellv. Verbandsvorsteher gewählt.
Bis zur Fusion waren die vorher genannten Vorstands – und Ausschußmitglieder im Amt.